Wenn eine neue Jahreszeit anbricht, legen wir meist die getragenen Jacken ab, weil sie zu warm oder zu dünn sind. So fühlt sich das für mich auch an, wenn man plötzlich wieder den Weg zu sich selbst eingeschlagen hat. Die alte Klamotte passt einfach nicht mehr.
Ich habe schnell gemerkt, dass mir meine „alte Jacke“ zu groß, zu schwer und definitiv zu unbequem geworden ist.
Geäußert hat sich das bei mir nach vielen schweren und traurigen Ereignissen in 2021, so dass ich anfing Hass gegen mich selber zu richten. „Ich bin nicht liebenswert, ist ja klar, warum ich wieder alleine bin. Ich bin nicht hübsch genug. Ich kann das nicht.„ Ich habe mich ertappt, vieler solcher Sätze zu mir und über mich zu sagen, aber da lief etwas gewaltig falsch. Das Verhalten kannte ich aus meiner Bulimie-Zeit und nach einer zerbrochenen Beziehung, die am Ende durch Spielsucht und Traurigkeit über einen Verlust geprägt war. In der damaligen Therapie hatte ich gelernt, meine #Glaubenssätze schnell zu verändern und deshalb ging ich zusätzlich auf die Suche nach Input aus dem Internet.
Ich stieß schnell auf #intuitivesessen und Begriffe wie #innereskind, #unterbewusstsein und #selbstliebe und #achtsamkeit. Begriffe, die ich auch schon kannte, benutzt habe, aber definitiv nicht richtig verstanden.
Ich wollte es aber genau verstehen und habe weiter recherchiert. Ich bin dabei auf den Podcast und ein Webinar von Dr. Mareike Awe* gestossen und bin einfach erstmal ganz ohne Vorurteile an das Thema herangegangen. Daraus folgten verschieden gekaufte Bücher, Meditation und Umprogrammierung meiner Glaubenssätze und meines Unterbewusstseins.
In exakt den ersten vier Wochen habe ich nur noch gegessen, weil ich Hunger hatte, habe täglich an meinem #Mindset gearbeitet, habe besser geschlafen und hatte nur einen nennenswerten Fressanfall. Im Auto beim Hören einer weiteren Podcast-Folge hat es mich dann wie vom Blitz getroffen. Ich bin ein Mensch mit Esstörung namens #bingeeating. Ich musste weinen bei der Erkenntnis, dass nicht nur meine Selbstliebe zu wünschen übrig ließ, sondern dass ich krampfhaft versuchte für die ganze Welt stark, schlank, schön, sportlich und fit zu sein. Ich habe Oats gegessen, weil alle das jetzt so machen, Diätpläne ohne Ende, Schritte getrackt, Trinken getrackt, Schlaf getrackt und jeden Tag ein enormer Leistungsdruck nur um einer Norm zu entsprechen, die von “Funk und Fernsehen“, sozialen Medien und einer Industrie, die Diät im Vertrieb hat, forciert wird.
Bei mir setzte eine Art Entspannung ein und ich überlegte mir erstmal, was ich nicht mehr möchte und wie ich mich selber sehen will.
Die alte Jacke passte einfach nicht mehr und drückte mich runter, denn ich bin es wert, sich frei entfalten zu können. Ich bin schön, schlank und fit, wie ich es möchte, weil ich genug bin, so wie ich bin!
Eure Kitty
*Werbung ohne Auftrag
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