Pläne sind so eine Sache für sich. Klar plane ich heute auch noch, aber eben nicht mehr das große Ganz. Ich plane mein Essen, den Einkauf, ich plane den Tag, ich plane, wann ich wieder Stoffwechsel Tabletten bestellen muss. Ein Lebensziel plane ich nicht mehr!
Mir wird immer erzählt, dass ich als kleines Mädchen vor Brautmodegeschäften gestanden habe und immer genau wusste, wie mein Brautkleid aussehen würde, wo und wie ich wohnen möchte, wie viele Kinder ich haben möchte, welche Namen sie tragen würden. Nur leider ist das Leben keine Puppenstube und man kann sich die Darsteller zurecht legen.
Meine romantische Ader ist geblieben und auch der Wunsch nach einem Zuhause mit jemandem. Was genau der Rahmen dieser Familie bildet, ist offen. Ich musste lernen, dass Zuhause und Familie nicht ein klassisches Konstrukt ist, es ist eher, wenn das Herz sich geborgen und heimisch fühlt. Mehr bedarf es zum Glück nicht. Ich bin in einer perfekt-funktionierenden Familie aufgewachsen, meine Eltern waren tolle Vorbilder und doch führen wir Kinder das Leben ganz auf unsere eigene Art. Mein mittlerer Bruder hat keine Kinder, hat nach 26 Jahren Übung “ja” gesagt und der ältere Bruder ist bei der zweiten Ehe mit mitgebrachten Kindern und wird jetzt fünffacher Opa. Meine Versuche eine Familie zu werden sind zu oft gescheitert. Ich lebe wie viele allein, in einer Beziehung und mein neuer Nachwuchs wird vier Beine tragen. Für viele mag das traurig klingen, aber das ist es nicht. Meine Familie ist für mich immer da, meine Freunde gehören zu meiner Familie, mein Freund definitiv auch und die Fellnase wird sie im Sturm erobern. Ich bin mit stolze Tante und aus mir ist allen Zweifeln zum Trotz eine ganz passable Hausfrau geworden.
Wie sieht zu Hause und Familie wirklich aus? Ich habe keine Ahnung und auch keine Lust mir darüber das Hirn zu zermürben. Familie sollte bunt und glücklich sein und somit wird es automatisch zu einem Zuhause. Wer meint über mich urteilen zu müssen, kann das gerne tun, nur sollte der- oder diejenige meinen Weg gegangen sein, um es eigentlich zu dürfen. Er war schwer, steinig und trotzdem habe ich immer daran geglaubt, dass glücklich sein aus einem selbst kommt und das Streben nach Glück nicht konservative Rollenverteilungen heißt.
Hört auf zu planen, habt keine Angst Risiken einzugehen, stellt euch dem was kommt und habt Träume. Wer träumt, hat Ziele, vielleicht nicht unbedingt einen Plan, aber wer hat denn gesagt, dass man Ziele auf direktem Wege erreichen muss!
Eure Kitty
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