Die Welt will erobert werden, dass wusste ich schon früh. Ausziehen mit vier hat ja nicht so gut geklappt und aus der Nummer mit der Schule, kam ich auch irgendwie nicht raus!
Also, es musste die Flucht ergriffen werden und in die #Welt hinaus gereist werden. Mit den Eltern in den #Urlaub war ja schön, aber wirkliche Abenteuer erlebt man eben nur alleine!
Mit elf Jahren war es dann soweit. Ich durfte alleine in die #Sommerferien verreisen. Von Belgien aus ist Clausthal-Zellerfeld am anderen Ende der Welt!!! Vor allem, wenn man dort mit dem Bus hinreist. Flix ging das noch nicht!!! 14 Tage Rock n‘ Roll im Harz! Ich erlebte dort meinen ersten #Kuss (übrigens noch bäh), sah zum ersten Mal eine Schlange in freier Wildbahn, Lagerfeuer, Gitarre und Stockbrot! Herrlich! Kitty im deutschen Outback! Naja, andere meiner Mitreisenden sahen das nicht so. Viele erlitten Heimweh. Was stimmt denn mit denen nicht? Mit elf liegt einem doch die Welt zu Füßen.
Meine Stimmung kippte am vorletzten Tag und am Abreisetag heulte ich dann mal zur Abwechslung wie ein Schlosshund. Es ging Richtung Heimat. Die Tränen kullerten die ganze Fahrt! Hatte ich erwähnt, wie weit die Orte auseinander lagen? Am Treffpunkt angekommen, warteten meine Eltern sehnsüchtig auf ihre kleine Weltenbummlerin. Die plärrte nur leider immer noch. Meine Mutter fragte mich, ob ich so stark zu Hause vermisst hätte. Die Betreuer lachten. „Die flennt weil se nach Hause muss!“ Ich glaube meine Mutter traf das hart, mein Vater war hatte seine eigene Theorie. Wer viel umzieht, der reist auch gerne. Er war da praktisch veranlagt. Ab dem Zeitpunkt reiste ich eigentlich viel alleine und es war immer das gleiche Szenario. Dicke Tränen und Traurigkeit, wenn es nach Hause geht. Nach besonders schönen Orten glich es auch eher Liebeskummer. Hungerstreik, Löcher an die Wand starren und über Plan B nachdenken. In die Schule wollte ich natürlich danach auch nie. Heute und da muss ich ehrlich sein mag ich Abschiede immer noch nicht. Beginn ist eben besser als Ende.
„Was stimmt nicht mit dir? Du bist das einzige #Kind, das nicht weint, wenn es von zu Hause weg muss, sondern wenn es wieder kommt.„ Eine der bedeuteten Sätze, die meine Mutter je gesagt hat und mir in Erinnerung geblieben ist. Heute komme ich gerne wieder heim, aber ich bin trotzdem geknickt, wenn ich den Heimweg antrete. Mit mir stimmt übrigens alles, denn wer reist, ist unheimlich reich und lernt zu schätzen, was er erlebt und welche eine #Trauminsel zu Hause sein kann.
Eure Kitty
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