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AutorenbildKitty

Willkommen auf den Malediven!

Kristallklares Wasser, schneeweißer Sand, Palmen, Sonnenuntergänge und für alle Honeymooner, Taucher und Schnorchler ein Paradies auf Erden. So steht es doch in jeder Reisebroschüre, die wir jemals zu den Malediven erhalten haben.


Ich war da und ich muss sagen, das Wasser und die Strände sind klasse und genau wie im Prospekt und auch die Riffe die ich beim Schnorcheln sehen durfte, waren wunderschön. Der Archipel bestehend aus Atollen machte mir auch deutlich in welcher Welt wir wirklich leben. Ökologische und soziale Probleme sind auf den ersten Blick erkennbar und nach dem ich schon vorher ein paar Tage in Indien verbracht hatte, haben mich die Bilder eingeholt und nachhaltig belastet.

Auf jeder Seemeile von New Mangalore (Indien) auf die Malediven schwammen Unmengen von Müll, vor allem Plastik oben auf der Wasseroberfläche und ich wollte gar nicht wissen, was sich bis runter zum Grund abspielte. Ich habe mich da schon immer gefragt, wie ignorant wir Menschen doch alle sein können. Auf den Malediven angekommen, fiel mein erster Blick auf eine Insel mit einer Müllverbrennungsanlange und auf zahlreiche Wasserflugzeuge, Boote, Tankerschiffe und Containerschiffe, die vor den Inseln vor Anker gehen. Alles andere als ein Traum im indischen Ozean. Die Crew, die uns zu dem Schnorchltrip begleitete, erzählte stolz von der Insel, die Trash Island heißt, wo Tonnen von Müll hingebracht werden, um den Lebensstandard der Einheimischen und der Touristen gerecht zu werden. Auch die Bitte unsere Melonenschale in den Müll zu werfen, weil die Fische diese nicht verwerten, fand ich äußerst skurril bei dem Gedanken an Plastikmüll. Immerhin schwammen eine Menge Plastikflaschen und verlorene FlipFlops um uns herum. Bei der Einweisung zum Schorcheln erzählte man uns, dass Sonnencreme bald verboten sei, da durch die öligen Überreste die Riffe absterben. Super, ich als Nordeuropäer hatte mich gerade fett eingecremt, weil Sonne und Wasser dort echt böse sein können.

Als ich ins Wasser sprang, rutschte mir die Taucherbrille vom Kopf und die Gruppe schnorchelte ohne mich weiter. Ich setzte die Brille wieder auf und versuchte die Route nach zu schwimmen und sah vielleicht das ein wenig andere Riff und zwar eines, dass abgestorben, grau und trostlos war. Ein bisschen tiefer rein, wo die Gruppe entlang schwamm, bunte Vielfalt. Kofferfische, Nemos, Korallen, angebliche Haie, die ich nicht sah, aber dafür andere Fische in blau, gelb und viele anderen Farben. Ich bin in der Unterwasserwelt auch nicht wirklich bewandert. Auf der einsamen Sandbank angekommen, fanden wir benutzte Kondome, Getränkedosen, Plastiktüten und noch mehr Gerümpel in der Mitte und die Guides sagten, die Müllabfuhr war noch nicht da. Das käme von den umliegenden Resorts, die hier abends zum Sonnenuntergang schauen hergebracht werden. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, ich denke alle haben jetzt ihre eigenen Bilder im Kopf.


Auf der Rücktour war es klar, Fisch oder alles andere was aus dem Meer kommt, ist für mich tabu, ab sofort. Fisch habe ich eh nie gerne gegessen und auch schon die letzten Jahre nach einer Schwermetallvergiftung durch Krebsfleisch nicht mehr konsumiert. Jetzt ekelt es mich an. Tag X war jetzt da, dass ich nichts mehr aus unseren Weltmeeren möchte. Nein danke, mir ist schon schlecht. Diese Reise durch Südostasien hat vieles verändert, vor allem meine Einstellung zu Nachhaltigkeit, Plastik und Meeressterben. Vielleicht bin ich nur ein kleines Licht, vielleicht mache ich auch noch nicht alles richtig, aber wenn viele so denken würden wie ich, wären wir alle ein Stück weiter.


Eure Kitty


P.S. An dieser Stelle möchte ich gerne auf die Organisation betterplace.org und 4ocean.com aufmerksam machen, die ich selbst unterstütze und selbstverständlich gibt es aber auch eine Menge andere, die viel für die Erhaltung und Säuberung der Meere tun, aber schaut da doch mal vorbei.



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