top of page
AutorenbildKitty

Ich zieh aus!

Wenn man meine Eltern fragt, ob ich ein liebes Kind gewesen sei, kommt eigentlich immer die Aussage: "Eigentlich ja, nur manchmal, da wussten wir einfach nicht, was wir machen sollten. Du warst immer ein Persönchen!" Als Beispiel kommt dann oft diese Geschichte, die ich euch über mich erzählen möchte.

Ich fand mich zur Zeit der Erdbeergruppe im #kindergarten schon recht erwachsen. Ich durfte mich kleiden wie ich wollte und dass waren meist #kleider ohne Strumpfhosen, weil die nun ja mal so jucken und irgendwie immer rutschen. Jede Frau kennt dieses Problem wahrscheinlich heute auch noch. Bei Frost und Schnee bin ich dann halt mal ohne Strümpfe unterwegs gewesen, was oft auch zu Diskussionen zwischen meinen lieben Eltern geführt hat, aber der Entscheidungsträger in der Wahl des #outfits, war ja immer noch ich. Kniestrümpfe waren aber auch sowas von out.

Aufgrund meiner Selbstständigkeit mit vier Jahren beschloss ich mich auszuprobieren im Bereich Kochen und Backen. So wurden aus Butterkeksen Testbaukästen für neue Ideen und Kuchen bestehen ja schließlich auch nur aus Eiern, Mehr und Wasser.

Papa fand meinen Klackermatsch-Kuchen auch immer super, so schwer konnte es daher ja nicht sein. Aber irgendwie fand ich das ganz schön langweilig und vergass die Sachen oft unter dem Bett, denn schließlich wollte Fiffi (ein Stoffhund, Beagle und bester Freund in dem Alter) ja Gassi gehen. Meine Mutter fand meine Back- und Kochkünste eher kontraproduktiv und fand aber auch immer alles, war es noch so gut versteckt. Mit Essen spielen fand sie wenig amüsant und flippte gerne aus, meines Erachtens völlig übertrieben und somit stand mein Beschluss fest: ICH ZIEHE AUS!

Ich packte meinen kleinen Spielzeugkoffer mit drei sehr überlebenswichtigen Utensilien wie Schnuller, eine Haarbürste und ein Kuscheltuch, schnappte mir Fiffi und ging kurz ins Wohnzimmer mit dem Ausruf: "Ich zieh aus!"

Meine Eltern waren krass cool und antworteten eigentlich immer mit "OK". OOoooKkkaaayy? Es war doch gar nicht "OK!" Tür auf, Kitty raus, noch mal umgedreht mit dem Hinweis: "Ich geh jetzt wirklich!" Erste Stufe: "Ich bin schon fast weg.", zweite Stufe: "Ihr könnt mich gar nicht mehr sehen!".

Bei Stufe vier kam oft das schlechte Gewissen, weil meine Eltern ohne mich gar nicht sein konnten. Ich musste also bleiben, auch wenn ich es mehrmals versucht habe zu entkommen. Ohne mich lief der Laden namens Familie einfach nicht gut. Ich blieb und manchmal ganz lieb und leise, sagte ich zu meiner Mutter: "Ich will immer lieb sein und lasse euch nicht mehr alleine, das bringt euch ja nichts!"


Eure Kitty



Koffer pack und weg!
Ich zieh aus!


33 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Östrogengate

The struggle is real!

Heute ist Silvester

Comments


bottom of page